Business E-Mail Compromise (BEC): Erkennen, reagieren und vorbeugen.
Täglich werden weltweit rund 333 Milliarden E-Mails verschickt. Das macht BEC zu einem zunehmend relevanten Thema im Geschäftsumfeld, da Firmen jeder Größe mit dem Risiko und Schaden konfrontiert sind, die durch die Art von Cyberbetrug entstehen. BEC-Angriffe zielen darauf ab, Mitarbeitende dazu zu bringen, Geld zu überweisen oder vertrauliche Informationen preiszugeben, indem sie sich als vertrauenswürdige Quelle ausgeben. Die Betrugsmasche hat in den letzten Jahren stark zugenommen und stellt ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko für Unternehmen dar.
BEC verstehen: Gefahr von Mailbetrug in Unternehmen
Business E-Mail Compromise (BEC) ist eine raffinierte Form des Internetbetrugs, von der Wirtschaftsunternehmen weltweit betroffen sind. Bei BEC-Attacken nutzen Cyberkriminelle die E-Mail-Kommunikation, um ahnungslose Beschäftigte zu täuschen und dazu zu bringen, eine hohe Summe zu zahlen oder vertrauliche Unternehmensdaten preiszugeben. Die Angriffe sind besonders tückisch, da sie oft ohne Malware oder verdächtige Links auskommen und so herkömmliche Sicherheitsfilter umgehen können.
Für Unternehmen und Mitarbeiter ist der finanzielle und Reputationsschaden, der durch BEC entstehen kann, enorm.
BEC identifizieren: Merkmale, Risiken und Zielgruppen
BEC-Attacken sind eine ausgefeilte Form der Cyberkriminalität und verlangen ein gründliches Verständnis ihrer Charakteristika, Bedrohungen und Zielpersonen, um wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
BEC-Attacke entlarven: Typische Anzeichen, die Sie kennen sollten.
Die betrügerischen Mails enthalten oft nur Text und sind so formuliert, dass sie den Anschein legitimer Anfragen erwecken. Charakteristische Merkmale sind:
- Sprache und Ton: Die Sprache in den Mails ist meistens dringlich oder informell, um den Empfänger zu einer schnellen Reaktion zu bewegen.
- Absender: Cyberkriminelle verwenden häufig gefälschte Absenderadressen, die echten E-Mail-Adressen sehr ähnlich sind. Ein Beispiel könnte eine leicht veränderte Domain sein (z. B. „ihref1rma.de“ statt „ihrefirma.de“).
- Inhalt: Die Inhalte der E-Mails sind überwiegend sachbezogen und beziehen sich auf aktuelle Geschäftsvorgänge, um Vertrauen zu erwecken.
So manipulieren Cyberkriminelle Unternehmen.
Die Auswirkungen von BEC-Angriffen auf Firmen können verheerend sein. Eine der bekanntesten Maschen ist der CEO-Betrug, bei dem sich der Angreifer als Geschäftsführer oder eine andere hochrangige Führungskraft ausgibt. Der Betrüger sendet eine E-Mail an einen Angestellten in der Finanzabteilung und fordert ihn auf, eine große Überweisung zu tätigen. Die Art von Betrug kann zu erheblichem finanziellen Schaden führen, die in vielen Fällen in die Millionen gehen.
Ein besonders alarmierendes Fallbeispiel ist eine Überweisung von mehr als 30 Millionen Euro auf ein ausländisches Konto, bevor der Angestellte des Unternehmens sich darüber überhaupt im Klaren ist, dass er Opfer eines Betrugs geworden ist. Solche Ereignisse sind nicht nur finanziell schädlich, sondern können auch das Vertrauen in die interne Kommunikation und die Sicherheitsprotokolle eines Betriebs untergraben.
Die Täter bedienen sich oft des Social Engineerings und manipulieren dabei ihre Zielperson. Sie gehen hier geschickt vor, indem sie sich im Vorfeld Kenntnisse über den Betrieb und seine Angestellten verschaffen. Dazu gehören Details über aktuelle Projekte, interne Strukturen und sogar persönliche Auskünfte über Mitarbeitende. Die Informationen ermöglichen es den Angreifern, ihre E-Mails so zu gestalten, dass sie glaubwürdig wirken und einen hohen psychologischen Druck auf den Adressaten ausüben.
Wer ist besonders gefährdet?
Beschäftigte in finanziellen Positionen und Führungskräfte sind die Hauptadressaten von BEC. Die Personengruppe hat oft Zugang zu sensiblen Daten oder Konten, was sie zu einem attraktiven Ziel macht. Besonders gefährdet sind Firmen ohne ausgeprägte Sicherheitsprotokolle oder Compliance-Management-Systeme.
Bei erfolgreichen BEC-Attacken spielen die Identitäten der Adressaten eine zentrale Rolle. Angreifer zielen häufig auf Mitarbeitende ab, die für Zahlungen verantwortlich sind oder direkten Kontakt zum Management haben. In vielen Fällen wird ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugt, um die Betroffenen zu schnellem Handeln zu bewegen, ohne die Situation gründlich zu prüfen.
Darüber hinaus benutzen die Täter in der Regel bestimmte Begriffe und Formulierungen, die in der Unternehmenskommunikation üblich sind, um ihre Glaubwürdigkeit zu untermauern. Sie imitieren den Schreibstil des vermeintlichen Absenders und übernehmen sogar Logos oder andere visuelle Elemente des Unternehmens, um ihre Mails noch überzeugender zu gestalten.
Schnell handeln bei BEC: wirksame Reaktionsstrategien
Eine schnelle und effektive Reaktion bei Verdachtsfällen ist nur möglich, wenn klare Maßnahmen entwickelt werden, die den Unternehmensschaden minimieren und die Sicherheit des Betriebs aufrechterhalten.
Bei Verdacht auf BEC: So reagieren Sie richtig.
Vermutet ein Angestellter, dass er Opfer eines BEC-Angriffs geworden ist, sollte sofort gehandelt werden, um mögliche Schäden zu begrenzen und die Unternehmenssicherheit zu wahren.
1. Betrügerische Nachrichten erkennen
Der erste Schritt besteht darin, die Nachricht und ihren Absender gründlich zu prüfen. Der Arbeitnehmer sollte den Versender über alternative Kommunikationskanäle wie Telefon oder persönliche Nachrichten verifizieren. Häufig verwenden Angreifer gefälschte Mail-Adressen oder Domain-Spoofing, um sich als vertrauenswürdige Quelle auszugeben. Es ist notwendig, alle E-Mail-Details zu analysieren, einschließlich Schreibstil und spezifischer Ausdrücke, die vom üblichen Kommunikationsmuster abweichen.
Angestellte sollten sich darüber im Klaren sein, dass BEC-Angriffe oft keine bösartigen Links oder Anhänge enthalten. Stattdessen enthalten sie oft nur Text und versuchen, den Empfänger zu einer Handlung zu bewegen, z. B. zur Überweisung von Geld oder zur Herausgabe sensibler Daten.
2. Schnelle Verständigung im Team
Die unverzügliche Benachrichtigung des Teams und der beteiligten Personen ist unverzichtbar. Eine schnelle Kommunikation kann verhindern, dass weitere Beschäftigte in den Betrugsversuch verwickelt werden. Die Weitergabe von Informationen über den Vorfall kann anderen helfen, ähnliche Angriffe zu bemerken und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Firmen sollten eine klare Kommunikationsstrategie haben, um zu erreichen, dass alle Angestellten wissen, wie sie reagieren sollen, wenn sie einen BEC-Angriff vermuten. Regelmäßige Schulungen und Informationsveranstaltungen können dabei unterstützen, das Wissen über BEC und andere Cyberbedrohungen zu vertiefen.
Präventive Schritte nicht vergessen.
BEC-Angriffe stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für die Wirtschaft dar. Sie zwingen zu einem hohen Maß an Wachsamkeit und Vorsicht. Die Kombination aus geschicktem Social Engineering und gezieltem Vorgehen macht die Scams äußerst gefährlich. Firmen sollten daher proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Belegschaft über die Betrugsform aufzuklären und geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu installieren.
Durch Schulungen und Bewusstseinsbildung können Mitarbeitende lernen, verdächtige Mails zu erkennen und sich im Zweifelsfall an Vorgesetzte oder den IT-Service zu wenden. Nur so kann das Risiko von BEC-Angriffen minimiert und das Vertrauen in die interne Kommunikation gestärkt werden.
BEC-Vorfälle richtig dokumentieren: So schaffen Sie Nachvollziehbarkeit und Sicherheit.
Jeder Vorfall sollte protokolliert werden, um eine eindeutige Rückverfolgung zu erhalten. Eine detaillierte Dokumentation beinhaltet:
- Erfassung aller relevanten Informationen: Dazu gehören Datum und Uhrzeit des Vorfalls, der Inhalt der verdächtigen E-Mail sowie die Namen der betroffenen Mitarbeitenden und gegebenenfalls Kunden. Die Daten sind für die spätere Analyse des Vorfalls von enormem Wert.
- Abstimmung mit dem IT-Support: Eine enge Absprache mit dem IT-Support ist nötig, um Folgeschäden zu begrenzen und Sicherheitslücken schnell zu schließen. Der IT-Support kann dabei behilflich sein, die Protokolle des Mailservers zu überprüfen und festzustellen, ob es weitere verdächtige Aktivitäten gibt.
- Erstellung eines Berichts: Es sollte ein ausführlicher Bericht über den Vorfall erstellt werden. Der Report kann als Grundlage für zukünftige Schulungen dienen und bei der Erkennung von Angriffsmustern eingesetzt werden.
Der Vorfall muss möglicherweise auch den zuständigen Sicherheits- oder Ermittlungsbehörden gemeldet werden. Viele Betriebe haben interne Richtlinien für die Meldung von Sicherheitsvorfällen, die strikt einzuhalten sind.
Mit der Auswertung von E-Mails und der sofortigen Kommunikation im Team können Betriebe potenzielle Schäden reduzieren. Eine gründliche Dokumentation jedes Vorfalls ist notwendig, um die Sicherheitsmaßnahmen zu schärfen und aus der entsprechenden Erfahrung zu lernen.
Sicherer Betrieb: präventive Methoden gegen BEC-Attacken
Zur Absicherung des Unternehmens und zur erfolgreichen Prävention von BEC ist die Einführung vorbeugender Maßnahmen, die sowohl die Mitarbeiterschulung als auch technologische Strategien umfassen, unverzichtbar.
1. Schulungen gegen BEC: Wie Mitarbeiter verdächtige E-Mails aufspüren.
Mitarbeiterschulungen sind eine der wirksamsten Möglichkeiten, BEC-Attacken vorzubeugen. Die Trainings sollten Folgendes abdecken:
- Sensibilisierung für Social Engineering: Das Personal sollte lernen, verdächtige E-Mails zu entlarven.
- Trainingsformen: Der Einsatz von Videos und Workshops kann ein geeignetes Format sein, um das Wissen über BEC zu vertiefen.
2. Technologische Strategien zur Abwehr von BE
Die Umsetzung moderner IT-Sicherheitslösungen ist für alle Firmen ratsam:
- E-Mail-Sicherheit: Zur frühzeitigen Erkennung verdächtiger Nachrichten kann die Integration von Anwendungen zur Mail-Sicherheit beitragen.
- Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): MFA sollte für alle Unternehmensmails aktiviert werden, um eine zusätzliche Schutzebene zu schaffen.
3. BEC-Schutz durch regelmäßige Softwareupdates
Es kann nicht oft genug gesagt werden, wie wichtig regelmäßige Softwareupdates sind. Sicherheitsprotokolle sind ständig zu überprüfen und zu aktualisieren, damit neue Bedrohungen abgeschirmt werden können.
Langfristige Lösungen zur Abwehr von BEC: Sicherheitskultur und IT-Partnerschaft
Für die Realisierung langfristiger Lösungen zur Bekämpfung von BEC ist sowohl die Entwicklung einer starken Sicherheitskultur als auch die Zusammenarbeit mit IT-Experten entscheidend.
Entwicklung einer Sicherheitskultur
Im Gesamtunternehmen sollte eine Sicherheitskultur aufgebaut werden. Dazu gehören:
- Awareness für IT-Sicherheit: Alle Mitarbeiter müssen aufgeklärt werden, um zu verstehen, worauf es bei IT-Sicherheit ankommt.
- Kommunikationsstrategien: Es sollten klare Kommunikationsrichtlinien etabliert werden, um im Falle eines Verdachts schnell reagieren zu können.
Sicherheit durch IT-Kompetenz
Mit einem IT-Systemhaus zusammenzuarbeiten, kann gerade bei Sicherheitsbedrohungen wie BEC erhebliche Vorteile bringen. In Zeiten, in denen sich Kunden und Beschäftigte zunehmend auf digitale Kommunikation verlassen, ist es für Wirtschaftsunternehmen unumgänglich, über die notwendige Expertise zu verfügen, um Sicherheitslücken zu schließen und potenzielle Schäden abzuwenden.
Ein IT-Dienstleister wie wir bieten individuelle Lösungen, die auf die spezifischen Anforderungen und Problemen eines Unternehmens zugeschnitten sind. Unser Expertenteam bringt langjährige Erfahrung in verschiedenen IT-Bereichen mit. Sie sind in der Lage, aktuelle Produkte und Technologien zu integrieren, die nicht nur den Schutz vor BEC verstärken, sondern die gesamte IT-Infrastruktur optimieren.
BEC-Bedrohungen ernst nehmen.
BEC ist also ein ernstzunehmender Bereich, der aktiv anzugehen ist. Unternehmen sollten nicht nur ihre Mitarbeiter schulen und technologische Lösungen einsetzen, sondern auch eine Sicherheitskultur pflegen. Es liegt in der Verantwortung jedes Unternehmens, sich vor solchen Übergriffen zu schützen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Als Unternehmen sollten Sie jetzt aktiv werden und sich umfassend über die Möglichkeiten zum Schutz vor BEC-Attacken informieren. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.
Wir sind für Sie da!
Micha Pfisterer Geschäftsführer
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